Die 10 Fitness-Mythen

 

zurück

 

1. Viel Training bringt viel
FAKT: Im Training müssen Reize gesetzt werden, um voranzukommen. Der Körper reagiert, indem er bei der nächste Einheit mehr Energie freisetzt (Superkompensation). Wird dem Körper nach einem Training eine Ruhepause gegönnt, kann und wird die nächste Einheit somit auf einem höheren Leistungsniveau absolviert. Sind Pausen zu kurz oder zu lang, stagniert die Leistung oder fällt bei Übertraining sogar ab. Im Ausdauersport benötigt der Körper zwischen 24 und 36 Stunden, im Kraftsport 48 bis 72, beim Koordinationstraining sogar 72 bis 96 Stunden, so der Dozent an der Sporthochschule Köln Prof. Dr. Ingo Froböse. Für Anfänger und Neu-Einsteiger gilt sogar ganz klar: weniger ist mehr. Für die Anpassungsprozesse in der Muskulatur ist Kontinuität besonders wichtig. Es reicht sogar ein Ein-Satz-Training, wenn 1-3 Workouts die Woche absolviert werden, um Bodyshaping bei Frauen und Muskelzuwachs bei Männern zu bewirken.

2. Nur Ausdauertraining verbrennt Fett
FAKT: Wer abnehmen will, der muss seine Ausdauer trainieren - so lautet jedenfalls ein Irrtum, der viele zum Radfahren oder Laufen treibt, obwohl sie eigentlich lieber Gewichte stemmen. Dabei ist Krafttraining genauso effektiv. Es pusht und stärkt Knochen und Muskeln, stimuliert den Kreislauf und verbrennt Kalorien. An der University of Wisconsin hat eine Studie herausgefunden, dass ein Krafttraining den Stoffwechsel und den Energieumsatz für die nächsten 48 Stunden erhöht. Nach einem Kardio-Training hielten diese positiven Effekte dagegen nur eine halbe Stunde an. Krafttraining mit kurzen Pausen zwischen den einzelnen Sätzen verbessert zudem die Ausdauer. Bauen Sie viele Übungen, die möglichst mehrere Muskelgruppen gleichzeitig beanspruchen, in Ihren Trainingsplan ein: Langhantel-Rudern, Kniebeugen, Bankdrücken, Ausfallschritt mit Gewichten zum Beispiel.

3. Crunches bringen den Waschbrettbauch
FAKT: Crunches kräftigen zwar die Muskeln, bauen aber kaum Fett ab. Das mit den Crunches hart erarbeitete Sixpack sehen Sie nur, wenn Sie auch die darüber liegende Fettschicht wegtrainieren. Also: Mehr Kalorien verbrennen als Sie konsumieren. Das geht am effektivsten durch Sport und eine fettarme Ernährung.

 

                       



4. Effektives Training muss wehtun
FAKT: "No pain, no gain" sprach Mr. Schwarzenegger zu seiner aktiven Zeit, doch Recht hat er damit nicht. Schmerz beim Training ist immer falsch. Muskelkater danach? Ein, zwei Tage sind okay. Länger anhaltende Muskelschmerzen signalisieren Verletzungen oder zu kurze Pausen.

5. Fett kann an bestimmten Stellen des Körpers gezielt verbrannt werden
FAKT: Dies ist leider nicht möglich, da der Körper nicht bestimmen kann, woher er das Fett zur Energiegewinnung nimmt. Denn wenn der Körper Energie benötigt, müssen Fette beziehungsweise die entsprechenden Spaltprodukte im Blut zirkulieren, dafür wird das eingelagerte Fett global zerteilt und in Umlauf gebracht. Die Wahl der Fettquelle erfolgt per Zufallsprinzip. Das heißt, von jeder Stelle wird etwas Fett abgezwackt .

6. Wenn man mit Krafttraining aufhört, verwandeln sich Muskeln zu Fett!
FAKT: Fett und Muskeln bestehen aus verschiedenen Komponenten; Fett aus Triglycerinen und Muskeln aus Proteinen. Das eine kann sich nicht in das andere verwandeln. Wenn man mit Krafttraining aufhört, schwindet die Muskelmasse durch das fehlende Training. Dadurch verringert sich der Kalorien-verbrauch. Bei unveränderter Ernährungsweise setzt der Körper entsprechend Fett an. So entsteht der Eindruck, als ob die Muskeln sich in Fett verwandeln. Dies ist allerdings eine Illusion.

 

                       



7. Gerätetraining ist optimal
FAKT: Für die Kräftigung (fast) jedes Körperteils gibt es im Studio eine Maschine. Gerätetraining gilt als das Nonplusultra des Muskelaufbaus. Doch es kann riskant sein, da selbst die simpelsten Übungen Bewegungsabläufe enthalten, die für den Körper ungewohnt oder sogar unnatürlich sind. Männer, die zwei Jahre lang beim Gerätetraining von der Georgia State University begleitet wurden, brachten es an den Tag: Ihre Kraft verbesserte sich zwar um 34 Prozent, doch zugleich verschlechterten sich Ihre Werte für Beweglichkeit, Gleichgewichtssinn und Koordinationsvermögen um 3,5 Prozent. Das Gerätetraining fordert den Körper zu einseitig. Trainieren Sie häufiger mit Freihanteln oder mit Ihrem Körpergewicht.

8. Rückentraining führt zu aufrechter Haltung
FAKT: Für eine aufrechte Haltung müssen die Bauchmuskeln im gleichen Maße trainiert werden wie die Rückenmuskeln. Für alle Muskeln gilt: Auch die Antagonisten, die "Gegenspieler", aufbauen

9. Jeder kann hat das Zeug, eine durchtrainierte Figur zu bekommen
FAKT: Hart, aber wahr: Von 10.000 Männern haben nur 20 das genetische Potenzial zum Bodybuilder. Zu 60 Prozent sind Körperbau und Gewicht durch unsere Gene definiert. Der Physiologe Claude Bouchard hat in einer Langzeitstudie herausgefunden, dass rund zehn Prozent der Bevölkerung überhaupt nicht auf Fitnesstraining ansprechen, die so genannten "non-responders". Sie werden weder merklich schneller, noch stärker oder ausdauernder. Etwa genauso viele Menschen allerdings reagieren besonders gut auf Training, das sind die "high-responders". Es verhält sich aber trotzdem nicht so, dass Wollen nur eine untergeordnete Rolle spielt.

10. Wer beim Sport ins Schwitzen kommt, ist schlecht trainiert
FAKT: Körperlicher Arbeit erzeugt Wärme und diese muss der Körper nach außen abgeben, um zu verhindern, dass das System überhitzt. Je fitter Sie sind, desto mehr schwitzen Sie. Transpiration zeigt nur, dass Ihr körperliches Kühlsystem funktioniert. Die Zunahme des Schweißverlustes in Abhängigkeit von Leistungsintensität, Umgebungstemperatur und Luftfeuchtigkeit wird von dem Sportarzt Dr. Kurt A. Moosburger beschrieben. Er rät dazu, schon während der sportlichen Belastung in regelmäßigen Abständen kleine Mengen Flüssigkeit (etwa 200 bis 250 ml alle 15 Minuten) zu sich zu nehmen.

 

           

 

zurück